Unsere Vorstellungen über Raum und kulturelle Akteure sowie über ihr Zusammenspiel haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Wurden nicht nur in den Altertumswissenschaften lange Zeit große Kulturräume normativ als “cultural containers” aufgefasst, interessiert man sich heute für die Multidimensionalität von Identitätsräumen, die sich überlagern können und situations- und kontextabhängig konstruiert bzw. inszeniert werden, oder man betrachtet alternativ Beziehungsnetzwerke. So wird die Frage des räumlichen Bezugs von Identitäten nicht mehr zwangsläufig territorial, sondern häufig relational beantwortet. Zugleich wird räumliche Verortung, z. B. im Rahmen der Etablierung von Erinnerungsorten und Errichtung von Monumentalbauten, als soziale Praxis der Fest-Schreibung von Identitäten diskutiert. Folgende Fragen sollen daher beim Treffen des Key Topics Identities anhand von Kurzvorträgen thematisiert werden:
- Wie wurde und wird Raum in Beziehung zu kollektiven Identitäten in der Forschung konstruiert? Wie wirken sich der spatial turn und aktuelle Erfahrungen von Globalität auf die wissenschaftliche Reflexion über das Verhältnis Raum und Identität aus?
- Welche Bedeutung hat Raum für die Konstituierung von Identitäten? Wie rekurriert man bei Identitätskonstruktionen auf Raum?
Wie werden Orte sozial und kulturell konstruiert und welchen Einfluss haben diese auf die Konstituierung von Identitäten?
17.7.2014 | |
14:15 - 15:00 | Searching for Group Identity. Theoretical and Methodological Avenues for Late Iron Age Group Identity Research Catalin Popa |
15:15 - 16:00 | Identitäten und der soziale Raum des Todes. Funerärraumkonzepte in Südostsizilien während der Großen Griechischen Kolonisation Kerstin P. Hofmann |