Kulturraum Thrakien: lokale Münzprägung und regionale Identität

Das internationale Kolloquium stellt die antike Landschaft Thrakien in den Fokus der numismatischen Forschung. Dieser antike Kulturraum war einerseits geprägt von einer sehr heterogenen Landschaftsstruktur und andererseits von seinen Einwohnern unterschiedlichsten kulturellen Hintergrundes. In mehreren thematischen Sektionen werden verschiedene Aspekte der thrakischen Identitätskonstruktion und –konstitution im Medium der Münzprägung beleuchtet. Die Münzen eignen sich besonders für dieses Thema, wurden hierfür bislang aber selten hinzugezogen. Münzbilder gewähren Einblicke in Akkulturationsprozesse aller Art, die zur Bildung bzw. Veränderung von Identitäten führen. Sie zeigen, inwiefern einheimische, lokale oder regionale Traditionen, Mythen und Wurzeln bewahrt oder verändert wurden, und sie geben Auskunft über die Adaptation auswärtiger Einflüsse (z.B. durch die Übernahme und/oder Einpassung fremder Gottheiten in das eigene lokale Pantheon) oder auch über die gezielte Abgrenzung gegen solche Einflüsse. Im Fokus des Kolloquiums stehen aber nicht nur die Münzen an sich, sondern auch deren Umlauf. Die Zirkulation lokaler Münzen kann sowohl Indikator für einen Herrschaftsraum als auch für einen Wirtschaftsraum sein, ferner kann die Verteilung von Münzfunden Ereignis- und Identitätsräume widerspiegeln und markieren.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin und in Zusammenarbeit mit Topoi.

Download der Abstracts zu den einzelnen Beiträgen [PDF, 659 KB]

Program