Phänomene der Stabilität und Instabilität begegnen uns in vielfältigen Bereichen altertumswissenschaftlicher Forschung. Sie treten in unterschiedlicher Skalierung auf, wirken auf unsere Untersuchungsgegenstände ein oder rufen sie überhaupt erst hervor. Unter menschlichem Einfluss werden Landschaften instabil und verändern sich, große Monumentalbauten werden als stabilisierende Maßnahmen zur Machterhaltung geplant und gebaut, Wissenssysteme werden durch Innovationen instabil und unterliegen massiver Transformation – um nur einige Beispiele zu nennen. Wechselwirkend dazu sind auch die Forschungen selbst Prozessen unterworfen, die diese stabilisierend oder destabilisierend bedingen können. Wir wollen diesen Phänomenen von Stabilität und Instabilität im Rahmen dieser Jahrestagung nachgehen, in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Disziplinen und Forschungsrichtungen zu Wort kommen, die nicht unmittelbar mit der Erforschung des Altertums verbunden sind. Uns interessiert, wie die Begriffe konzipiert sind und konzeptionalisiert werden, ob und gegebenenfalls wie sie analytisch eingesetzt werden, wie sie sich zwischen Kategorie und Wahrnehmungsphänomen aufspannen beziehungsweise oszillieren und welche Bedeutung sie in den jeweiligen Fachdiskursen haben. Auf der Jahrestagung werden dazu gezielt verschiedene Ansätze von und Perspektiven auf Stabilität und Instabilität komparativ in den Blick genommen.
Locations
Donnerstag, 27.4.207 Vortragssaal des Ethnologischen Museums (UG) Lansstraße 8 14195 Berlin |
Freitag, 28.4.2017 Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin Unter den Linden 6 10115 Berlin |
27.4.2017 | |
09:00 - 09:30 | Extended Evolution: The Dynamics of Stability and Change in Complex Systems Manfred Laubichler |
09:35 - 10:05 | Inertia, Swings and Long-term Cumulative Change in the Human Society in General and in Human Thought – Some Basic Ideas Arne Jarrick |
10:10 - 10:40 | Kommentar & Diskussion: Monika Trümper |
10:40 - 11:00 | Pause |
11:00 - 11:30 | Die Instabilität der Praxis. Theoretische Grundlagen und methodologische Konsequenzen der Praxistheorie Hilmar Schäfer |
11:35 - 12:05 | Jenseits von Stabilität: Zur Naturphilosophie der Instabilität Jan Schmidt |
12:10 - 12:40 | Kommentar & Diskussion: Tobias Rosefeldt |
12:40 - 14:00 | Pause |
14:00 - 14:30 | Stabilität und Instabilität aus der Sicht der kognitiven Neurowissenschaft Hauke Heekeren |
14:35 - 15:05 | Babylonian Risk Aversion Alex Stomper |
15:10 - 15:40 | Kommentar & Diskussion: Susan Pollock |
15:40 - 16:00 | Pause |
16:00 - 16:30 | Die Instabilität als Leitmotiv der Renaissance Horst Bredekamp |
16:35 - 17:05 | Aktive und adaptive Materie – von der Biologie zu den Materialwissenschaften Peter Fratzl |
17:10 - 17:40 | Kommentar & Diskussion: Karin Gludovatz |
18:00 - 22:00 | Empfang |
28.4.2017 | |
09:00 - 09:35 | Obligation and the Stability of Social Relations R. Jay Wallace |
09:35 - 10:10 | Stabilität und Wandel aus organisationstheoretischer Sicht Jörg Sydow |
10:10 - 10:40 | Kommentar & Diskussion: Markus Hilgert |
10:40 - 11:00 | Pause |
11:00 - 11:35 | The Phenomenon of Instability in Nature, Technology and Society Klaus Lucas |
11:35 - 12:10 | Wandel, Schwellenwerte, Tipping Points und die Frage der Stabilität und Instabilität: eine geomorphologische Perspektive Kirsten von Elverfeldt |
12:10 - 12:40 | Kommentar & Diskussion: Brigitta Schütt |
12:40 - 14:00 | Pause |
14:00 - 14:35 | Katastrophe aus Sicht der Katastrophensoziologie Martin Voss |
14:35 - 15:10 | Archäologische Indikatoren für Stabilität und Instabilität und ihre Interpretation. Beispiele aus den Forschungen zum Neolithikum und zur Bronzezeit Matthias Jung |
15:10 - 15:40 | Kommentar & Diskussion: Svend Hansen |
15:40 - 16:00 | Pause |
16:00 - 16:45 | Decline and Fall: The Last Fifty Years Peter Heather |
16:45 - 17:15 | Kommentar & Diskussion: Stefan Esders |