Mehr als 130 tote Männer, dazu mehrere tote Pferde: Das ist die vorläufige Bilanz eines Kampfes, der zwischen 1300 und 1250 v. Chr. am Flüsschen Tollense stattfand. Im feuchten Tal sind Knochen und Waffen bis heute erhalten geblieben. Seit 2009 arbeitet eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe unter Federführung des Referenten und von Prof. Thomas Terberger an der Erforschung der europaweit einzigartigen Fundstelle. Hochrechnungen lassen erkennen, dass mehrere hundert oder gar tausend Menschen an dem Konflikt beteiligt waren. Alles deutet darauf hin, dass im Tollensetal die Überreste einer Schlacht entdeckt wurden, wie wir sie sonst nur aus den antiken Schrift- und Bildquellen des Mittelmeerraumes kennen. Wer hatte damals die Macht, Kriege zu führen – und wie ist dieses Ausmaß von Gewalt zu erklären?
Lecture
Krieg und Gewalt in der älteren Bronzezeit
Das bronzezeitliche Schlachtfeld im Tollensetal, Mecklenburg-Vorpommern
Dr. Detlef Jantzen