Neue Horizonte
Summer School “Opening the Landscape. Methods in Landscape Archaeology” des Berliner Antike-Kollegs, 29.8.-3.9.2016
Das Topoihaus Dahlem eröffnete in der letzten Augustwoche neue Horizonte: 25 Doktoranden aus ganz Europa waren für vollgepackte fünf Tage Gäste des Berliner Antike-Kollegs, um im Zuge der BAK-Summer School “Opening the Landscape. Methods in Landscape Archaeology” einen Überblick über das breite Methodenspektrum der Landschaftsarchäologie zu erlangen. Die Organisation der Veranstaltung lag dabei in den Händen von Studierenden des Promotionsprogramms “Landscape Archaeology and Architecture” der Berlin Graduate School of Ancient Studies.
Eine theoretische Einführung in den Workshop gab Almut Schülke (Oslo) mit ihrem Vortrag “Exploring humans in shifting surrondings: Theories and Concepts in Landscape Archaeology”. Die zweite Keynote fand als Dialog zwischen Helen Dawson (Berlin) und Dan Lawrence (Durham) statt und ging der Frage “To be or not to be a Landscape Archaeologist” nach.
Nach einer Einführung in die Archäokeramologie bekamen die Teilnehmer im naturwissenschaftlichen Referat des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) Einblicke in die Archäozoologie, Archäobotanik, Anthropologie und Dendrochronologie und konnten im Labor selbst Hand an Knochen, Holzstücke und Vergleichsproben legen. Auch das Architekturreferat des DAI war an der Durchführung des Workshops beteiligt und eröffnete mit einem Rundgang durch das Topoi-Haus ganz neue Einsichten in dessen (Bau-)Geschichte. Der gemeinsam mit Undine Lieberwirth gestaltete Tag, der unter dem Motto “Surveying of Areas, Buildings and Objects in Bauforschung and Archaeology“ stand, beinhaltete neben Einführungsreferaten auch die praktische Anwendung von Structure-From-Motion im GIS-Labor. Nicht nur die Kombination von Theorie und Praxis stand im Mittelpunkt der Summer School sondern auch die gleichwertige Darstellung archäologischer und geographischer Methoden. So wurde die Exkursion nach Quedlinburg zur Ausgrabung des Instituts für Prähistorische Archäologie mit der Besichtigung der Teufelsmauer und Erläuterungen zur Landschaftsgenese des nördlichen Harzvorlandes verbunden. Die Woche fand ihren Abschluss während der Posterpräsentationen, bei denen die Anwendung der vorgestellten Methoden im eigenen Projekt lebhaft diskutiert wurde. Besonderen Anklang fand dabei die von Daniel Knitter gegebene Einführung zum Modellieren in der Landschaftsarchäologie, die die Grundsatzfrage aufwarf: “Why space matters” – eine Frage, der die Teilnehmer gerne in einer weiteren Summer School nachgehen möchten. Unser Dank gilt allen beteiligten Institutionen und Personen sowie der Einsteinstiftung für die großzügige finanzielle Förderung.
Text: Ricarda Braun, Tina Michel, Tanja Kuppel
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