Topoi in der Schule – Ein Projekt mit Lehrern und Wissenschaftlern

Wann und aus welchen Gründen gab es Wanderungsbewegungen? Wie verliefen politische oder wirtschaftliche Krisen im Altertum? Sind die Probleme moderner Großbaustellen tatsächlich so neu? Die Beschäftigung mit dem Altertum bietet eine Vielzahl neuer Perspektiven auch auf die heutige Zeit. Im Unterricht deutscher Schulen nimmt dieser Jahrtausende umfassende Zeitraum dennoch nur einen verschwindend geringen Platz ein. Topoi und das Berliner Antike-Kolleg möchten bei diesem Befund nicht stehenbleiben. Das Projekt “Altertum in der Schule” zielt auf ein besseres gegenseitiges Verständnis zwischen Schule und Universität und entwickelt zugleich praxistaugliche Formate der Vermittlung. Im November 2016 diskutierten dazu auf einem Workshop Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Didaktikerinnen und Didaktikern sowie mit Lehrerinnen und Lehrern, die an Berliner Schulen unterrichten. Was sich dabei vor allem zeigte: Es gibt in den Schulen ein großes Interesse daran, den Kontakt zu den neuesten Fragestellungen, Diskussionen und Forschungsergebnissen der Altertumswissenschaften zu intensivieren.

Umgesetzt werden die hier erarbeiteten Ansätze jetzt gemeinsam mit Berliner Schulen. So hielt der Direktor des Museums für Islamische Kunst, Prof. Stefan Weber, am 26. April 2017 einen Vortrag zur frühen islamischen Kultur vor Schülerinnen und Schülern sowie Lehrenden des Rheingau-Gymnasiums. Die Teilnehmer hatten im März 2017 bereits die im Rahmen von Topoi entwickelte Ausstellung “Das Erbe der Alten Könige. Ktesiphon und die persischen Quellen islamischer Kunst” besucht.

Weitere Formate sind in Planung:  etwa Fortbildungseinheiten für Lehrerinnen und Lehrer zu Themen der Clusterforschung, die Erstellung eines Kalenders mit schul-relevanten altertumswissenschaftlichen Veranstaltungen in Berlin und die Kooperation mit einzelnen Schulen und der Senatsverwaltung bei der Veranstaltung einschlägiger Tagungen des Clusters.

Auf Vorschläge auch aus den Reihen von Topoi freuen wir uns sehr – sowohl für konkrete Formate und Themen als auch für die Vermittlung von Kontakten zu Lehrerinnen und Lehrern, die an den Planungen aktiv mitarbeiten möchten .

Text: Hauke Ziemssen, Katrin Siebel