Die Dauerausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte, die am Sonntag eröffnet wird, zeigt auch Ergebnisse des altertumswissenschaftlichen Exzellenzclusters Topoi

Pressemitteilung vom 26.6.2014

Besucher der neuen Dauerausstellung “Steinzeit. Bronzezeit. Eisenzeit” des Museums für Vor- und Frühgeschichte im Neuen Museum, die am Sonntag, den 29. Juni, eröffnet wird, können dort auch Forschungsergebnisse des altertumswissenschaftlichen Exzellenzclusters Topoi sehen. Im Rahmen einer umfassenden Kooperation zwischen Museum und Exzellenzcluster trugen die Wissenschaftler dazu bei, die Präsentation der Entdeckung der Eisenverhüttung in der vorrömischen Eisenzeit (6. Jhd. v. Chr. bis Christi Geburt) in Nord- und Mitteleuropa neu zu gestalten. Darüber hinaus wirkten Topoi-Wissenschaftler und Gastwissenschaftler aus dem In- und Ausland an den Ausstellungsbereichen zu Stein- und Bronzezeit sowie an der Neupräsentation des sogenannten “Berliner Goldhuts” mit.

Die Eisenverhüttung, die Gesellschaft und Kultur nachhaltig veränderte, wird nicht nur durch historische Fundobjekte aus Eisen dokumentiert. Der Vorgang der Verhüttung von Eisenerz in sogenannten Rennöfen aus Lehm ist für die Besucher in allen Schritten nachvollziehbar; vermittelt wird so ein Eindruck von dessen technischer Komplexität. Zu sehen sind zudem Fundstücke einer Grabung im Landkreis Teltow-Fläming von Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin.

Das Museum für Vor- und Frühgeschichte verfügt über die weltweit größten überregionalen Sammlungen zur prähistorischen Archäologie der Alten Welt. Mit dem Exzellenzcluster Topoi ist das Museum seit Gründung des Forschungsverbundes im Jahr 2009 verbunden. Bereits bei der vorherigen provisorischen Ausstellung zur Frühzeit der Menschheit in der dritten Etage des Neuen Museums wurden neueste Forschungsergebnisse einbezogen und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Derzeit umfasst die Zusammenarbeit außerdem weitere Forschungsprojekte zum Thema Eisen sowie zu Keramikfunden in einer bronzezeitlichen Siedlung im heutigen Rumänien.

“Die Verbindung zu aktueller Forschung war für die Neugestaltung der Dauerausstellung überaus wichtig”, sagt Prof. Dr. Matthias Wemhoff, Direktor des Museums für Vor-und Frühgeschichte. Der Berliner Landesarchäologe und Honorarprofessor der Freien Universität Berlin ist als Projektleiter an mehreren Topoi-Projekten beteiligt: “Wissenschaft erschließt stets neue Kontexte für die Sammlungsobjekte und lässt uns neue Facetten an ihnen entdecken.”

Michael Meyer, Professor für Prähistorische Archäologie an der Freien Universität und Sprecher des Forschungsverbundes, bezeichnete die Zusammenarbeit mit den Berliner Museen als zentral für die Arbeit des Clusters. Dies gelte nicht nur, weil deren einzigartige Bestände Grundlage für viele Topoi-Projekte seien: “Neben der Fachkompetenz der Kolleginnen und Kollegen aus den Museen ist es auch deren Erfahrung in der Wissensvermittlung, von der Topoi profitiert. “So seien Topoi-Wissenschaftler auch an der Entwicklung einer Ausstellung im Medizinhistorischen Museum der Charité beteiligt, die 2016 eröffnet werden soll, sowie an der Neupräsentation der Sammlung des Ethnologischen Museums im geplanten Humboldt-Forum in Berlin-Mitte.

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zu der auch die Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) gehören, ist einer der außeruniversitären Kooperationspartner des Exzellenzclusters Topoi. An Topoi beteiligt sind neben der Freien Universität und der Humboldt-Universität die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, das Deutsche Archäologische Institut und das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte.

Zeit und Ort

  • Die neue Dauerausstellung “Steinzeit. Bronzezeit. Eisenzeit” des Museums für Vor-und Frühgeschichte im Neuen Museum eröffnet am Sonntag, 29. Juni 2015, mit einem Familientag von 11.00 Uhr – 17.00 Uhr und ist dann täglich von 10 bis 18 geöffnet.
  • Neues Museum (Museumsinsel), Besuchereingang: Bodestraße 1-3, 10178 Berlin

 


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