Abstract
Die Siedlung von Sobieszyn (Fdst. 14) wurde auf einer Fläche von 2300 Quadratmetern mit zahlreichen Pfostenlöchern, Speicher- und Abfallgruben, Kohlenmeilern, Grubenhäusern, Renn- und Töpferöfen aufgedeckt. Sie gehört zu einer Siedlungskammer der Przeworsk-Kultur am Unterlauf des Flusses Wieprz, die sich in der Stufe A2 der jüngeren vorrömischen Eisenzeit etablierte und in der Stufe B2/C1 bis C1a der römischen Kaiserzeit aufgelassen wurde. Die Grabungen habeneine beträchtliche Menge an keramischem Fundstoff geliefert; mehr als zwei Drittel der insgesamt 37 000 Scherben gehört in die jüngere vorrömische Eisenzeit. Von den Fremdformensind vor allem einzigartige keramische Nachahmungen eines Schöpfers (Simpulum) zu nennen, ferner zumindest vier Tonlöffel sowie einige Gefäße, die Affinitäten mit dem nördlichen Jastorf-Kreis, aber auch mit der Poieneşti-Lukaševka-Kulturaufweisen.